Sie sind hier: Startseite News DBfK Südwest enttäuscht über Scheitern der Errichtung einer Landespflegekammer

DBfK Südwest enttäuscht über Scheitern der Errichtung einer Landespflegekammer

10.06.2024 22:14
Nach eingehender juristischer und notarieller Prüfung hat der baden-württembergische Sozialminister Manfred Lucha heute verkündet, dass das Quorum von 60% an registrierten Pflegefachpersonen in Baden-Württemberg nicht erreicht wurde und somit keine Landespflegekammer errichtet wird.

„Es ist kein Geheimnis, dass ich mir die Errichtung einer Pflegekammer gewünscht hätte. Mit dem vorgeschalteten Quorum wollten wir in Baden-Württemberg einer Landespflegekammer von Anfang an eine starke Legitimation geben. Dies ist nach dem Ergebnis des Registrierungsverfahrens leider nicht der Fall. Jetzt gilt es, dieses Ergebnis zu akzeptieren“, sagte Lucha in der Pressemitteilung seines Ministeriums.

Andrea Kiefer, Vorsitzende des DBfK Südwest e. V., erklärt: „Wir sind sehr enttäuscht, dass die Gründung einer Landespflegekammer gescheitert ist.“ Sie erläutert, dass durch die vielen Debatten rund um den Registrierungsprozess der Blick auf den eigentlich Zweck von Heilberufekammern zeitweise verstellt worden sei  und die Ziele einer Landespflegekammer in den Hintergrund gerückt seien, nämlich der Schutz der Bevölkerung vor unsachgemäßer Versorgung durch Angehörige von Heilberufen durch Reglementierung des jeweiligen Berufsstandes.

Zudem hätte die Landespflegekammer den professionell Pflegenden eine starke Stimme verliehen und ihnen die Möglichkeit gegeben, die Interessen der Berufsgruppe eigenverantwortlich zu gestalten, meint der Verband. Dazu sagt Andrea Kiefer: „Unserer Berufsgruppe ist immer noch in großen Teilen fremdbestimmt. Auch wenn, oder gerade weil die Landespflegekammer nun gescheitert ist, werden wir uns als Berufsverband weiterhin intensiv und engagiert für die Belange unserer Mitglieder und der beruflich Pflegenden in Politik und Öffentlichkeit einsetzen!“